"Stationäre" und "mobile" Lager
Quelle: https://www.livingactive.de

"Stationäre" und "mobile" Lager

Es gibt im Großen und Ganzen zwei "Lagertypen":

* Das stationäre oder auch permanente Lager

* Das mobile Lager

Was meine ich damit, wenn ich von einem "stationären" und von einem "mobilen" Lager spreche?

Das erkläre ich Euch jetzt hier.

Stationäre Lager

Stationäre oder auch feste Lager sind Lager, die (hoffentlich) aus Totholz errichtet wurden. Sie sind permanent und gleichen mehr einem Camp, wie man es aus diversen Filmen kennt. Es gibt einen Unterschlupf, meist ein einfaches A-Frame, davor eine Feuerstelle, die mit Steinen zusätzlich gesichert ist (und am besten ausgemauert ist), und davor findet sich ein sogenannter Reflektor, der die Wärme von der Feuerstelle zurück zum Unterschlupf werfen soll.
Diese können beliebig ausgebaut und mit anderen Bauten erweitert werden (Saw Buck, Kleider bzw. Ausrüstungsaken, Wasserloch - falls in Wassernähe, etc.). Der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.

Diese Camps sind, wie ihr Name schon verrät, auf Dauer angelegt.

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Diese Art Camp haben natürlich den Vorteil, dass, wenn sie einmal errichtet wurden, man sofort seinen Unterschlupf, seine Feuerstelle etc. hat und vielleicht nur hier und da mal etwas nachbessern muss. Man muss sich nicht erst noch abmühen und mühselig etwas bauen bzw. ein Tarp spannen etc.
Aber diese Camps haben auch einen großen Nachteil: Dass sie stationär sind.

In den meisten Wäldern, sofern es nicht Privateigentum ist, sind solche Camps schlicht nicht gern gesehen. Sie sind nicht zwingend verboten, aber geduldet werden sie in der Mehrheit der Fälle auch nicht. Das hängt ganz an der Jägerschaft und am Förster.
Man muss sich hier eben immer ins Gedächtnis rufen, dass ein jedes Fleckchen Wald irgendjemandem gehört, sei es dem Bund, dem Bundesland, einer Kommune, einer Vereinigung, einem Verein, einer Genossenschaft odder auch simpel einer einzelnen Privatperson. Und die Mehrheit sieht in "ihrem" Wald eine Kapitalgrundlage - einen Wirtschaftsfaktor, der durch solche unerlaubte Nutzung Gefahr läuft weniger wirtschaftlich zu sein.

Was, und wie man sich dazu verhält ist ein anderes Thema...

Zum anderen muss man natürlich auch an die Wildbestände denken. Rehwild oder auch Schwarzwild kann sich bei einer Fluchtsituation uner Umständen an festen Bauten, wie Unterschlüpfe oder Zäunen verletzten und schlimmstenfalls eingehen. Kleinwild kann sich in den Zwischenräumen verfangen und verenden.

Es ist natürlich schön seine sieben Sachen zu packen, raus in den Wald zu gehen und dort in sein Camp zu kommen, um dort auszuspannen, aber wenn das nun "jeder" macht, oder auch nur 3/4 von 100 Waldbesuchern, dann ist bald das ganze Waldstück voll von solchen kleinen oder auch größeren Camps.

Will man das wirklich?

Wenn Ihr mal Bock habt ein festes Camp aus Holz zu errichten, dann sucht Euch einen Waldbesitzer, sprecht mit ihm und erklärt, was ihr wie vorhabt. Vielleicht habt Ihr ja Glück und Ihr dürft Euch dann auf seinem Stück austoben.

Tut uns allen aber bitte den Gefallen und baut nicht einfach so ein Ding in die Landschaft, wenn Ihr keine erlaubnis habt. Das führt nur dazu, dass noch mehr Reglementierungen erlassen werden, die den Waldbesuch vermiesen.

Mobile Lager

"Mobile" Lager sind Lager, die erst errichtet werdnb müssen, wenn man einen Platz gefunden hat und die abgebrochen werden, wenn man weiterzieht. Damit meine ich hauptsächlich temporäre Lager, also Lager, die nicht auf die Dauer ausgerichtet sind. Man kann diese Lager natürlich auch aus Totholz errichten, aber einfacher ist es, wenn man sie aus Tarps, Baumarktplanen, Ponchos oder was Euch sonst noch so einfällt errichtet.

Diese Art von Camps brauchen immer etwas Arbeit am Anfang. Man kann sich nicht gleich hinsetzten und sein Feuerchen machen, sonder muss eben erst noch Holz suchen und die Bäume richtig betrachten zwischen denen das Tarp hängen soll.

Diese Camps werden meist geduldet. Meist! Nicht immer. Das hängt stark von der lokalen Jägerschaft und dem Förster ab. Und natürlich, wie immer, von Eurem Auftreten, wenn Ihr "erwischt" werdet.

Um Ärger und Platzverweise zu umgehen auch hier: Sucht Euch einen Waldbesitzer und fragt nach seiner Erlaubnis. Klingt am Anfang schwierig, ist aber im nachhinein am einfachsten.

Vorteil von dieser Art Lager ist, dass man es eigentlich fast überall aufschlagen kann. Man ist unterwegs, sieht einen schönen Spot undd zack, kann man sein Lager dort errichten. Und mit etwas Übung hat man das Tarp, wenn es zusätzlich richtig vorbereitet ist, in Null-Komma-Nichts aufgespannt und kann entspannen.

Auch diese Lager können mit allen Annehmlichkeiten eines "stationären" Lagers ausgestattet werden. Je nachdem, wie viel Bastellaune Ihr eben habt.

Quelle: https://matventure.de

Ein weiterer Vorteil dieser Art von Lager ist, dass sie, nach dem Abbau, keine bis kaum Spuren zurücklassen. Also ideal für eine "leave no trace" Mentalität. Zudem sollte ein Tarp Grundbestandteil einer jeden Bushcraft- und/oder Survival-Ausrüstung sein. Somit ist dieser Lager-Typ wirklich immer, schnell und einfach zu errichten.


Was nun einen guten Lagerplatz ausmacht, das erfahrt Ihr hier:

Den richtigen Lagerplatz finden

 

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